Ladeluft-Leck's - empfindliche Schlauchkupplungen

  • Hallo TDI (aber evt. auch 1.8T-) Fahrer,


    auf der Suche nach der Ursache der zeitweise recht lauten, untypischen Rausch- und Pfeifgeräusche hab' ich (m)eine überraschende Entdeckung gemacht. Mag sein, dass ich den Spezi's unter Euch damit nichts Neues erzähle, dennoch wollte ich hier in Wort & Bild vielleicht den einen oder anderen "Betroffenen" vor eventuellen Such-Rätseln bei fragwürdigen Notlauf, Geräuschen oder Schlimmerem bewahren.


    Wie bereits einigen von Euch bekannt und im Forum vielfach beschrieben, sind die in der LL-Verschlauchung/Verrohrung verwendeten Stahlblech-/ bzw. Alu-Kupplungsstutzen mit ihren Rastnasen weder sonderlich haltbar, noch die Verbindungen sehr passgenau. Letzteres sorgt bei den ständigen Vibrationen und dem unumgänglichen Bewegungen des Triebwerks in den Lagern für Abrieb der Nasen mit der Folge, dass die Klammern die Kupplungen nicht mehr halten, der jeweilige Stutzen herausgedrückt werden kann, was dann die schlagartigen Nebelwerfer, Notläufe oder schlimmstenfalls wohl auch Laderschäden provozieren kann.
    Müßig die Frage, warum damals VAG keinen solidere (und auch kostengünstigere) Lösung wie z.B. "Hump-hoses" (verstärkte Wellschläuche) >>Danke² Alex<< verwendete. Wahrscheinlich war abzuschätzen, dass die erste Garnitur die Garantiezeit überstehen kann...


    So weit - so schlecht.
    Wohl sehr häufig schadhaft mit o.g. Folgen ist der Druckschlauch direkt am Ladergehäuse. Dieser hat laderseitig eine Blechkupplung - zum Alurohr an den LLK eine Alu-Kupplung am Schlauchbogen. Neben den Kupplungsschäden treten hier wohl auch vereinzelt Risse am Schlauchbogen selber auf.


    Ich bin kein Strömungstechniker, aber hier fällt auf, dass der erste Querschnitt (vom Verd.-Gehäuse und der eingeschobenen Blechkupplung) deutlich kleiner ist (Ø ca.30mm) als alle folgenden Übergänge und Rohr- bzw. Schlauchquerschnitte. Gut möglich, dass das Schlauchmaterial dieser ersten Umlenkung durch den auftreffenden Volumenstrom der verdichteten Ladeluft (kleinster A - höchste v) mechanisch mehr belastet wird, als die weiterführenden Verbindungen größeren Querschnitts - ist aber nur eine Vermutung...zudem hat hier die Ladeluft, wie auch der mehr oder minder darin enthaltene Ölnebel noch die höchste Temperatur - auch ein Plus an Stress.


    Nun aber wieder zum Problem. Da mir das Abdrücken der LL-Strecke mangels geeigneten Equipments immer noch nicht gelang, nahm ich mir noch mal jenes Schlauchstück vor, um die Verbindungen und den Schlauch selbst zu untersuchen.
    Vor ca. 3000km hatte ich es schon mal bei einer ersten Such-Aktion ausgebaut, die beiden, unterschiedlich stark abgenudelten Blech-Rastnasen an der Verd.-seite bemerkt und diese mittels 3-4 Lagen Isolierband um die gesamte Kupplung präpariert. Die grünen Dichtringe hatte ich gleich mit erneuert. Die Rausch-Geräusche waren danach verschwunden und nebenbei verminderte sich dadurch auch das Spiel der Kupplung im Verd.-Gehäuse merklich, sodass (theoretisch) die Vibrationen weniger Schäden an den ohnehin geschwächten Nasen anrichten konnten - dachte ich.
    Aber der Erfolg hielt nicht lange. Das seltsam laute Pfeifen kam zurück und verleidete mir aus Sorge um den Lader mehr und mehr das ohnehin seltene Abrufen der dennoch unvermindert vorhandenen Leistung. Grund meiner Sorge: Wenn ich Ulf's Beiträge richtig verstand, versucht der Regelkreis Leck's (wenn sie klein genug sind oder sich nur langsam verschlimmern) zu kompensieren - irgendwann jedoch zu Lasten des Laders.


    Also: Schlauch erneut ausgebaut. Das genutzte Isoband war im Bereich der Nasen schon wieder in Fetzen.
    Aber diesmal fiel mir was noch war anderes auf: Beim genauen Hinschauen fällt auf, das die verdichterseitige, schadhafte Blechkupplung zwar Doppelwandig, aber dennoch offen ist.
    Bild 1 und 3: Das äussere Blechteil trägt den Dichtring und die geprägten Rastnasen, der innere Teil wirkt quasi nur als weiterführendes Reduzierstück vom Verd.-Gehäuse und ist zum Schlauch hin aufgeweitet. Leider hat man (wahrscheinlich herstellungstechn. zu aufwändig) die beiden Blechteile zur Stirnseite hin nicht verbunden (Bild 3) - mit fatalen Folgen.
    Dadurch gelangt bei an- bzw. durchgescheuerten Rastnasen (wie in Bild 2 hier am durchscheinenden weißen Hintergrund zu erkennen) die Ladeluft durch den Kupplungskörper am Dichtring vorbei - da ist es - das Leck und die Ursache für das seltsame Geräusch.


    Hier hilft nur der Ersatz der Schlauchstückes oder eben übergangsweise das Verschießen der "offenen" Rastnasen - aber nicht mit Iso-Band, sondern besser mit Panzerband (Bild B) >> Danke Ulf<<. Hier ist's jedoch wichtig, dass der Formschluss zwischen den Führungsnuten im Verd.-Gehäuse, den überklebten Rastnasen und der Klammer erhalten bleibt. Ich hab's nach dem Fotografieren auch noch mal nacharbeiten müssen. Also maßvoll tapen und die Konturbereiche z.B. mit 'nem scharfkantigen Messerrücken o.ä. nachmodellieren, sonst hält die Klammer nicht mehr.


    Und noch was: Die Konstruktion dieser Blechkupplungen bleibt schlecht.
    Innen- und Aussenwand wären besser mittels Schweißnaht oder Bördelung miteinander verbunden, sodass bei Durchscheuerungen der Duckverlust über den Ringspalt nach aussen gar nicht möglich wäre.
    Versucht aber nicht, bei durchgescheuerten Rastnasen auch den gezeigten Spalt (Bild 3) mittels Panzerband o. ä. abzukleben. Das Milieu dort ist höchstwahrscheinlich zu ölig, zu heiß. Zudem ist der relativ großflächige Ringspalt ständig wechselnden Drücken ausgesetzt, sodass kaum ein Tape das durchstehen und früher oder später los- und mitgerissen wird.
    Ich mag nicht daran denken, wo die Resten dann landen.
    Also wenn die Kupplung getaped wird, dann bitte nur die Aussenschale hinter den Dichtring im Nasenbereich.


    Ich hoffe, es trägt ein wenig zur Verkürzung künftiger Suchaktionen oder zu Behebung ähnlicher Probleme bei.


    Wünsche allzeit druckdichte Fahrt!


    Gruß
    understeer

    "You can fly very high"
    obrigado por tudo, Ayrton
    *21.03.60 †01.05.94

    2 Mal editiert, zuletzt von understeer () aus folgendem Grund: Schlauchbezeichnung korrigiert - Danke an Majesty Turbochargers! Ergänzung "kein Abkleben des Spalts"

  • Hi kannst du die Bilder nochmal uploaden.
    Ich hab das Problem das sich die Kopplung direkt am LLK immer löst.
    Einzigste Möglichkeit beim Händler ist LLK tauschen. Aber irgendwie sehe ich das nicht ein wenn nur die schlauchkupplung defekt ist.
    gruss beka10

  • Die haltenasen sehen noch sehr gut aus. Kann eigentlich nur am Gegenst&uuml;ck vom LLK liegen.


    Ich wei&szlig; nur nicht ob es mit so einem Hump-Hoses am LLK funktioniert.
    Muss vielleicht noch dazuschreiben das der Ibiza mit 1000 KM gechipped wurde und jetzt 222000 KM hat.


    Ich kann leider die explosionszeichnung vom der ladeluftstrecke leider nicht finden. Wäre gut wenn es jemand Posten könnte.


    Grus beka10

  • Oh - jetzt erst gesehen :/


    Hast du einen ASZ? Dann hier:



    TN vom Kühler lautet: 6Q0145804E, kostet neu von Valeo (OEM!) etwa 135€:


    http://www.daparto.de/Teilenummernsuche/Valeo/817558


    Glaube aber beim besten Willen nicht, dass am Kühler liegt. Ich tippe auf den Klickadapter (Schlauch bzw. Rastnasen), denke dass sowas Abhilfe schafft:


    http://www.bar-tek-tuning.de/F…laeuche+FMKT19TDi+Kit.htm


    Hat z.B. holoy in seinem ASZ verbaut, passt gut! Gibts bei TIJ noch etwas günstiger ....

  • Hat z.B. holoy in seinem ASZ verbaut, passt gut! Gibts bei TIJ noch etwas günstiger ....


    Ich habe damals bei einem Ebay-Händler 240,- inkl. Versand bezahlt (außerhalb von Ebay).
    Z. Zt. sind dort jedoch keine Angebote eingestellt.

  • Ich will es auch verbauen.
    Aber ich hab einen BLT.
    und dazu kann ich nichts finden. Es gibt die Schläuche scheinbar nur für den ASZ


    Vorallem sind die Originalen von Seat viel teuerer :(


    Gruß Beka10

  • Bis auf den Anschluß am AGR-Ventil/Abstellklappe, ist die LL-Strecke beim BLT gleich mit dem ASZ. Einzig die Rastnasen an v.g. Bauteil sind um 90° verdreht.

  • Keine sorge. An dem scheitert es sicher nicht.
    Wundert mich nur warum man die Schlauchsets nicht für beide Motoren ASZ und BLT anbietet wenn es so einfach ist es zu drehen.
    Ich hab zwei Händler angeschrieben und beide meinten das es nicht für meinen Motor passt.


    Und jetzt heist es aufeimal Schelle lösen und drehen. Das wars!


    Ich will nur nicht 300€ ausgeben und hinterher mich noch drüber ärgern.
    Dann lieber einmal zuviel gefragt :)


    Gruß Beka10

  • Forge hat das Kit für den ASZ entwickelt, als es noch keinen BLT gab .... so meine Vermutung. Stell mal vor du (als Händler) vertreibst Forge Artikel - u.A. eben das Set für einen ASZ. Jetzt kommt nen Hans-Wurst und fragt, obs auch an nem BLT passt ... willst du da (als völlig unwissender, du bist nämlich nur Verkäufer) deine Hand für ins Feuer legen? Sicher nicht ...


    Wieso sollte man einen Klickadapter im Schlauch nicht drehen können?

  • So mal ein kurzes feedback


    hab jetzt das Forge Kit seit 5000 KM eingebaut und bin wirklich begeistert.
    Das alte original system hatte auch schon 225.000 KM hinter sich (dazwischen den einen oder anderen durch den Originalen wieder ersetzt) und war zudem auch noch undicht. Beim ausbau hab ich bemerkt das an den Übergeängen sehr viel Öl und Schmutz war.


    Jetzt mit dem Forge Kit ist das ansprechverhalten viel besser geworden. Gasstöße sind viel direkter. Frag mich nur wieso ich es nicht viel früher gekauft habe.
    Enttäuscht bin ich nur von den Schlauchschellen. Nach 5000 Km konnte ich die mit ca einer Umdrehung nachziehen. Das darf eigentlich nicht sein. Ich hab mir jetzt loctite Schraubensicherung bestellt und werde es beim nächsten mal drauf machen. Hoffentlich löst es sich dann nicht mehr. Es könnte aber auch sein das der Schlauch jetzt ein bißchen nachgegeben hat so das man es noch nachziehen kann.... Mal sehen....


    Das Forge Kit passt also für dne ASZ und BLT Motor. Einbau war kein Problem. Der Schlauch neben den AGR kann man ohne weiteres einbauen. Für den am oberen LLK muss die Stoßstange runder und der Scheinwerfer gelöst werden. Am unteren LLK und direkt am Turbo sollte man zumindest das Auto aufbocken damit man darunter auch Platz hat. Hebebühne braucht man keins.


    Also falls jemand Leck´s hat kann ich die nur empfehlen. Einbau ist relativ einfach und in 3,5h erledigt. Und die sind noch günstiger als die originalen von Seat.


    Danke Alex4kant. Sonst hätte ich die dinger nie gekauft :)


    Gruß beka10