Motor überholen

  • Hallo zusammen,

    mein Ibiza Motor 2015 1,2 TSI Motocode CJZ C(EA211) hat jetzt 100.000 Km runter und soll noch mal so viel laufen. Ölwechsel wurde immer regelmäßig gemacht und vor einem Jahr auch Kerzen gewechselt. Service ansonsten NULL. Alles immer selber gemacht.

    Was würdet ihr dem Agregat zukommen lassen? Kann man dem Teil sonstwas Gutes tun oder fahrt ihr einfach bis was kaputt geht? Jemand erzählte mir was von Wallnusschalen-Reinigung...

    Freue mich über Anregungen.

    Danke

  • Moin Bernd,

    Ich würd den Motor nicht grundlos zerrupfen.

    Was man mit Sicherheit tun kann ist mal nen Ölcheck machen (prüft z.B. ob man einen erhöhten Kraftstoffeintrag ins Öl hat), den Kurbelgehäusedruck prüfen (prüft Kolbenringe und Blowby), nen Kompressionstest machen und mal in die Zylinder schauen ob dort Riefen oder Ablagerungen gebildet haben - und ob das Tragbild der Zylinderwände noch okay ist.

    Dann natürlich die Sichtprüfung des Motors auf Undichtigkeit, Flüssigkeitswechsel (inkl. Kühlmittel).


    Ich würde den Block per se nicht reinigen, wenn du nicht bock hast ihn zu zerlegen und danach auch neu zu versiegeln.

    Ausnahme natürlich, wenn du nen Ölverlust irgendwo hast und der Dreck weg muss.

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  • Hallo,

    muss man dazu nicht auch den Zylinderkopf abbauen? Und was macht man, wenn die Ergebnisse nicht so gut sind? Kann man dann gleich noch was reparieren oder weiß man dann nur, dass es bald zuende geht?

    Jedenfalls braucht man dafür wohl jemand der sich auskennt und dem man vertrauen kann. Kennt vielleicht jemand in Süddeutschland, den man empfehlen kann?

    Danke.

  • Nein das kann man über die Zündkerzenbohrungen mit einem Endoskop machen. Dabei werden die Kerzen rausgedreht, die Kurbelwelle so gedreht, dass der jeweilige Kolben unten steht und dann das Endoskop eingeführt.

    Hochwertige Endoskope bieten einen Schwenkkopf, so dass man dort einen sehr guten Überblick bekommt.


    Am Ende ist halt die Frage, wie viel Geld möchte man in die Hand nehmen.

    Ich weiß gerade nicht, ob die Motoren beschichtete Zylinder haben - wenn nein könnte man dort messen, neu hohren oder neu hohnen (je nach Verschleiß) und dann mit neuen Kolbenringen oder neuen Kolben (je nach Verschleiß) sicherlich wieder was machen.

    Falls die Zylinder beschichtet sind dann müsste die Beschichtung auch erneuert werden, was die Kosten in die Höhe treibt.

    Das ist klassisches Motorinstandsetzungshandwerk... Aber bei den Kosten wäre dann zu prüfen ob kaputtfahren und AT-Motor rein nicht am Ende günstiger ist.

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  • Verstehe. Mir fällt es vor allem so im Leerlauf auf. Klingt so als wäre der Leerlauf sehr niedrig oder unrund und "tuckert" so ein wenig. Ist schwer zu beschreiben... Ist vielleicht auch nur eine normale Alterserscheinung.

  • Wenn er Probleme im Leerlauf hat würd ich erstmal die Peripherie prüfen. Ist die Ansaugung noch dicht, Unterdruckschläuche, Bremskraftverstärker... Da können Kleinigkeiten schon ne Menge ausmachen.

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  • Hallo,

    jetzt hab ich mal ein Foto gemacht. Als wir die Zündkerzen gewechselt haben, mussten wir etliche Schläuche entfernen. Naja, vielleicht haben wir auch zuviele oder die falchen abgemacht oder versucht abzumachen. Bei einem Stutzen ist ein Clip abgebrochen (siehe Foto). Da haben wir an der Stelle nicht weiter gemacht uns den Stutzen also das Rohr dran gelassen und andere entefrnt..

    Ich weiß aber nicht welche Funktion dieser Stutzen hat und ob da riesig Druck drauf ist... Ich dachte, dass vielleicht der eine Clip noch ausreicht - tut es auch seit ein paar Monaten. Vielleicht sollte ich das Zwischenstück aber besser ersetzen... ist anscheinend nur ein paar Zentimeter breit - kostet aber vermutlich 100,- €., wenn es das überuapt einzeln gibt. Wie nennt man das Teil?

    Frage mich dabei, wie man solche Clips abbekommt ohne sie abzureißen. Die Dinger sitzen bombenfest.

    Danke

  • Hallo,

    der Trick bei solchen Verbindungen ist meist, die Schläuche gegeneinander zu drücken und somit die Klemmung etwas zu entspannen und dann mit Fingerspitzengefühl zu arbeiten - würde mich aber nicht wundern, wenn es dort auch wieder irgendeine Spezialzange gibt.


    Wenn ich das auf dem Bild richtig erkenne, ist das die Druckseite vom Turbolader, dürfte dann über den Motor und in die Ansaugbrücke gehen, richtig? Da ist natürlich ordentlich Druck drauf und Undichtigkeiten in diesem Bereich haben einen gravierenden Einfluss auf den Motorlauf.


    Grundsätzlich als Faustregel: VW / Seat beschäftigt ne Menge Ingineure die versuchen an Teilen irgendwo 0,05cent einzusparen, weils auf die Masse dann wieder ein kleines Vermögen ist.

    Du wirst auf keine Schelle und keinen Halter treffen, die "unnötig" sind. Denn jedes dieser Teile kostet Geld.

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  • Ich noch mal. Ich habe nun einen passenden Adapter für das Turbolader-Ladeluft-System besorgt (Hersteller Vika für günstige 4,43 EUR).

    An sich würde ich mir zutrauen das Teil auszutauschen, habe aber den EIndruck, dass die Rohre nur wenig Spiel haben. Ich möchte ungern da was verbiegen oder unter Spannung setzen. Ich habe gelesen, dass das ganze Turboladersystem äußerst sensibel ist und irgendwelche Undichtigkeiten zum Tot des Laders oder des ganzen Motors führen, die Schadstoffwerte nicht mehr stimmen etc etc.

    Ich habe daraufhin mal versucht zu verstehen wie der Lader überhaupt funktioniert. So ganz konnte ich es nicht verstehen.

    Der Lader beim CJZC selber scheint recht einfach konstruiert zu sein (Foto). Verstanden habe ich: die Abgase strömen direkt aus dem Brennraum und treiben ein Flügelrad an welches dann die Luft verdichtet.

    Jetzt sehe ich aber an meinem Motor ein dickes Rohr für die Frischluft die durch den Luftfilter strömt (rote Pfeile) und dann???? Wird dieser Luftstrom komprimiert? Aber wohin fließt die Luft dann? Durch den Adapter wieder in das andere dicke Rohr mit Sensor und Drosselklappe etc (blaue Pfeile) und dann in den Ladeluftkühler und von da wohin ??? Oder fließt die Luft umgekehrt?

    Würde mich interessieren wie das ganze System funktioniert. Habe im Internet keine detaillierten Beschreibungen der Luftströme gefunden. Falls es da Beschreibungen gibt.

    Vielleicht sollte ich das Teil lieber nicht tauschen solange der Motor keinen Leistungsabfall zeigt. Ich bin etwas besorgt.

  • Moin,


    Das Grundprinzip hast du ja bereits verstanden.

    Im Endeffekt geht es darum mehr Luftmasse in den Motorraum zu bekommen.

    Das kann man machen, indem man die Luft komprimiert - mittels Turbo oder Kompressor. Komprimierte Luft wird allerdings immer warm, dehnt sich aus - das ist natürlich kontraproduktiv.

    Zum Einen treibt das die Verbrennungstemperaturen in die Höhe, zum Anderen haben wir die Luft ja gerade komprimiert um möglichst viel Luft auf kleinen Raum zu quetschen.

    Also nutzt man einen Ladeluftkühlen um die Ladeluft wieder abzukühlen.


    Ich hab hier noch mal etwas dilitanisch drin rumgemalt um es noch mal etwas mehr zu verdeutlichen:

    Turbo.png


    Da wo dein erster roter Pfeil eingeht ist dein Lufteinlass, das Plastikgehäuse, das oben auf dem Motor aufliegt ist der Luftfilterkasten.

    Von dort geht die Luft dann in den Turbolader.

    Von dort geht es, über das rechte Rohr wieder vor den Motor.


    Da kommt nun eine kleine Besonderheit deines Motors ins Spiel:

    Du hast keinen Luft-Ladeluftkühler sondern einen Wasser-Ladeluftkühler. Dieser ist in der Ansaugbrücke integriert.

    Die Luft geht also bei dir in die Ansaugbrücke, der Kühler steckt dort drin:

    LLK.png


    Ansaugbrücke.png


    Ich würde da definitiv nicht warten, bis irgendwas kaputt geht.

    Wenn du dir das nicht zutraust vielleicht mal bei ner Werkstatt fragen.



    Kleiner Nachschub, verzeih mir, wenn ich etwas lache: Aber du sprichst Eingangs dann von der Überholung eines Motors - und suchst dann den billigsten Artikel für deine Ansaugung?

    Irgendwie passt das für mich nicht richtig zusammen... Ich drück dir die Daumen, dass das Ding hält.

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    Einmal editiert, zuletzt von PrivateDemon ()