TüV Hessen - ich werde wahnsinnig...

  • Servus,


    ich war heute mal beim TüV Hessen am Frankfurter Rebstockgelände. Ich war eh gerade in der Nähe, also hab ich mir mal den Spaß gemacht und bin mit den Gutachten für Gewindefahrwerk, Spurverbreiterung und Stabi (alles H&R) zu einem Prüfer gegangen. (Zur Info: Ich fahre die Tagus 17"-Seat-Felgen).


    Und jetzt kommt's: Die nehmen das Ganze nur dann ab, wenn es eine offizielle Bestätigung / Gutachten gibt, das bescheinigt, dass auch während der Fahrt alles problemlos klappt. Und so eine Testfahrt mit Gutachten kostet 600 bis 800 € zusätzlich.


    Die Argumentation des TüVs ist sinngemäß folgende: Im Gutachten des H&R Gewindefahrwerks steht unter Absatz III (Hinweise zur Kombinierbarkeit mit weiteren Änderungen), Nr. 2:

    Zitat

    "Bei Verwendung von anderen Rad-/Reifenkombinationen ist eine Begutachtung durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen erforderlich (§ 19 Abs. 2 StVZO in Verbindung mit § 21 StVZO).


    Eine Spurverbreiterung steht einer anderen Rad-/Reifenkombination in diesem Sinne gleich. Dabei reicht es dem TüV Hessen nicht aus, dass das Fahrzeug beispielsweise auf irgendwelche Keile oder Rampen gefahren wird, wie ich es bspw. hier schon in anderen Threads gelesen habe, weil man so höchstens statische Belastungen untersuchen kann. Das wäre aber nur ein kleiner Teil einer umfassenden Prüfung, da auch dynamische Belastungen untersucht werden müssen und das macht dann eine - ich nenne es jetzt einfach mal - "Hochoffizielle Testfahrt" erforderlich, wo bspw. Kurvenfahrten etc. gefahren werden.


    Im Endeffekt hat mir der TüV dazu geraten, das H&R-Gewindefahrwerk zu verbauen und auf die Spurverbreiterungen zu verzichten. Falls ich unbedingt auch Spurverbreiterungen haben möchte, müsste ich nach einem anderen Fahrwerk suchen, wo im Gutachten eben nicht der o.a. Passus drin steht. Das wäre bei Gewindefahrwerken wegen des variablen Verstellbereichs aber sehr unwahrscheinlich. Bessere Chancen hätte man bei Fahrwerken, die sich nicht in der Höhe verstellen lassen, sondern mit fixer Tieferlegung arbeiten würden.


    Jetzt könnte man denken: "Ei, dann lass' es doch woanders abnehmen, z.B. beim TüV Rheinland in Mainz!". Ganz so einfach ist es dann für uns Hessen leider nicht. Voraussetzung, dass man die Änderungen tatsächlich in die Papiere eingetragen bekommt, ist die Genehmigung einer zentralen Anlaufstelle, die man beantragen muss. Dafür ist der LK Marburg-Biedenkopf zuständig. Dort schickt man dann die ganzen Unterlagen hin (Gutachten, Bescheinigungen...) und zahlt 39,80 €, dann prüfen die nochmal komplett durch, ob alles in Ordnung ist, also ob die ganzen Unterlagen vollständig sind und alles plausibel ist. Link .
    Das heißt also: Selbst wenn man einen Depp findet, der einem blind alles einträgt, wird das die Zentrale Vergabestelle merken und einfach die Erlaubnis zur Eintragung verweigern. Und ohne diese Erlaubnis bekommt man das bei der Kfz-Zulassungsstelle nicht eingetragen.


    Meine Frage an die Hessen ist also: Hat hier jemand seit 2009 schon mal so was ähnliches gemacht und kann von seinen Erfahrungen berichten?


    Gruß
    Frank

  • Waaasss..Ist das nur in hessen soo? Was ein Glück wohne ich an der Grenze^^


    Wenn ich was Eintragen lasse Bekomme ich einen Extra Zettel und wenn ich Lust habe gehe ich zur Zulassungsstelle die Tragen das in den Schein ein.. Kostet glaube 10€ oder sowas rum^^

    Ich hätte könnte würde aber Stumpf ist Trumpf

  • Das habe ich ja noch nie gehört.
    Zu deinem Link:

    Zitat

    ...benötigen Fahrzeuge, für die keine EG-Typgenehmigungen existieren, eine behördliche Bestätigung, dass diese Fahrzeuge den geltenden Vorschriften entsprechen, bevor sie zum Straßenverkehr zugelassen werden können.


    Aber der Ibiza hat doch eine EG-Typgenehmigungen ?! ?(


    Also ich habe auch ein Gewindefahrwerk mit einer anderen Rad-/Reifenkombinationen als Serie.
    Mit allen Gutachten zum TüV, die haben eine §21 abnahme gemacht, also alles gecheckt und dann eine Probefahrt gemacht. 1,5h arbeit und puh.. 170 Euro oder so. Mit dem Gutachten gings zur Kfz Zulassungsstelle und die haben das Gutachten vom TüV iwie beim TüV runtergeladen und direkt in den Fahrzeugschein kopiert.


    Alles garkein Problem. Wieso sollte das in Hessen nicht genau so wie in NRW sein? -Hmmm_


    Soweit ich dass weiß, wird so eine §21 Abnahme nach Aufwand berechnet. Aber 600-800 Euro ist völlig übertrieben


    Edit:
    Ok, habe gerade mal Google angeworfen. Den Vorgang mit der Überprüfung der Unterlagen auf Echtheit gibt es tatsächlich. Allerdings haben das "Problem" schon mehrere Leute gehabt. Die sind einfach in ein anderes Bundesland gefahren, haben die Abnahme machen lassen und dann die Gutachten auf Echtheit überprüfen lassen und damit ihre Betriebserlaubnis bekommen.
    Quelle(erster Googletreffer): LINK


    Mein Umbauthread

    R.I.P. - 02.10.2009
    *ich vermiss dich mein kleiner flitzer *


    * Neuer Ibiza 1.9 TDI *love* - 12.11.2009 *

    Einmal editiert, zuletzt von resh ()

  • Das Problem hatte ich das letze Jahr, wollte nur Originale VW felgen eingetragen bekommen, bei allen möglichen tüvlern in Hessen gewesen, "kann man nicht eintragen"
    Ins 3km entfernte nrw gefahren, die haben mir ein gutachten besorgt und eingetragen via. Einzellabnahme, kostete dann bei dennen 100euro und brauchte bei der Zulassungstelle einen neuen Fahrzeugschein, nochmal 50euro..


    Und dann als ich Feder und Spurplatten eintragen wollte, bin ich direkt nach nrw gefahren.. nochmal 150euro -.-'

  • Andere TÜV Stelle in Hessen ansteuern

    1.9TDI AXR mit LaunchControl und 2 Leistungstufen (Alltag 135PS / 315Nm) (Motorsport 144PS / 345Nm)
    Langes 6-Gang -> Bilstein B12 -> OZ Ultraleggera 16" -> Brembo Maxx ->TyrolSport Stiffening -> Fischer Stahlflex -> Hifi-Umbau

  • @ resh: Der TüV-Prüfer hat (sinngemäß) gesagt, dass dieses Gutachten das Fahrverhalten betreffend von jemand anderem und auf einer "Teststrecke" gemacht wird. Ich hab da aber auch irgendwann abgeschaltet, weil ich keine 600 € für ein entsprechendes Gutachten habe.


    @ oldenburger: Kann es sein, dass das vor 2009 war? Sonst hätte Dir Deine Kfz-Zulassungsstelle ohne Genehmigung aus Marburg das nicht eingetragen.


    Blackfrosch: IMHO löst das das Problem nicht. Dann sagt halt der LK Marburg "Stopp, da fehlt was." -> Genehmigung verweigert -> Kfz-Zulassungstelle trägt's nicht ein.


    Im Endeffekt werde ich jetzt wohl oder übel mal schauen, ob ich statt dem Gewindefahrwerk ein Sportfahrwerk hole. Da es von H&R kein CupKit für den 6J gibt, schaue ich gerade nach dem Eibach B12 Pro Kit. Ich muss mich diesbezüglich aber noch mal komplett hier durch's Forum wühlen... *narf*


    Bei meinem 6L war das 2008 auch noch kein Problem: H&R Gewinde und Spurverbreiterung montiert, zum TüV gefahren, Einzelabnahme, eintragen fertig. (Übrigens der selbe TüV, wo ich heute war.) Da hat kein Schwein nach irgendeinem fahrdynamischen Gutachten gefragt... :wacko:

  • Nein, das war letzes Jahr im Januar und dann nochmal im August.


    War beim Tüv in Siegen, die haben über die Hessen etwas abgerotz dass die alle so Unfähig sind, ich natürlich schön freundlich mit gemacht und dann gabs den Zettel..

  • Nein, das war letzes Jahr im Januar und dann nochmal im August.


    War beim Tüv in Siegen, die haben über die Hessen etwas abgerotz dass die alle so Unfähig sind, ich natürlich schön freundlich mit gemacht und dann gabs den Zettel..


    ...und dann bist Du mit dem Zettel zu Deiner Zulassungsstelle gegangen und hast Dir einfach so eine neue Zulassungsbescheinigung für 10€ ausdrucken lassen?! Oder hast Du die Felgen garnicht in Deinen Schein eintragen lassen?

  • Probiere es mal bei TÜV änlichem sprich dekra oder KÜS. Die haben mir auch Fahrwerk und Spurplatten eingetragen.
    Kosten 100 € und einen kleinen Zettel wo drauf stand das es so passt.

    9.2010 ---> 5.2011 Opel Vectra B mit 115 PS
    5.2011 ---> 6.2013 Seat Ibiza 6k mit 60 PS
    6.2013 ---> 7.2013 Seat Ibiza 6L Cupra mit 179 PS :klatsch::thumbdown: Brandstifter :thumbdown::klatsch:
    7.2013 --->2.2016 Seat Ibiza Cupra
    2.2016 ---> Seat Leon 5F FR 1.4 TSI ACT

  • Habe beim Tüv 100euro bezahlt und dann bin ich zur Zulassungstelle in hessen (Herborn burg) und die haben mir für 50euro einen neuen Fahrzeugschein gemacht, und den Brief zur Zulassungstelle nicht vergessen mit zu nehmen, weil ich durfte nochmal 20km nach hause fahren und wieder zur zulassungstelle.. und das kurz vor ihrem Feierabend..

  • Ich weiß auch nicht was bei den TÜV lern abgeht. Machen alles so kompliziert. Selbst Sachen die die Sicherheit verbessern wollen sie genau begutachtet haben. Das heißt Gutachten speziell für das Fahrzeug von der herstellungs Firma. Verstehe ich ja bei bestimmten Teilen. Aber nicht bei allen Sachen.

  • Ich war heute bei der Dekra in Frankfurt und beim Tü Taunus (TüV Süd, nicht TüV Hessen) in Oberursel/Oberstedten. Die haben sich nicht explizit zu dem geforderten 600 € Gutachten geäußert, haben sich im großen und ganzen aber der Meinung des TüV Hessen in Frankfurt angeschlossen:


    Wer ein Gewindefahrwerk i.V.m. anderen Rädern oder einer Spurverbreiterung eingetragen möchte, muss das per Einzelabnahme machen lassen, wenn im Gutachten (meistens unter Punkt III) sowas ähnliches drin steht wie: "Hinweise zur Kombinierbarkeit mit weiteren Änderungen - [...] Bei Verwendung von anderen Rad-/Reifenkombinationen ist eine Begutachtung durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen erforderlich.". Und das darf in den alten Bundesländern der TüV machen, nicht Dekra, KÜS oder GTÜ. (In den neuen Bundesländern ist wohl anders - da darf die Dekra auch Einzelabnahmen nach § 21 machen.)


    In Hessen bleiben da also nur zwei Möglichkeiten:
    A) Gewindefahrwerk nur mit Serienrädern und ohne Spurverbreiterungen.
    B) Sportfahrwerk (fixe Tieferlegung) nur mit Serienrädern und mit Spurverbreiterung.
    Oder man muss wirklich einen "sehr kulanten" Prüfer finden. Jedenfalls zu einer "normalen Prüfstelle" braucht man garnicht erst zu gehen.


    Die Alternative: Man weicht tatsächlich in ein anderes Bundesland aus. (Gruß an dieser Stelle an oldenburger und resh. ;) ).


    Der Witz ist ja, dass mir der TÜ Taunus ohne Umschweife empfohlen hat, doch einfach mal zum TüV Rheinland nach Mainz zu fahren und denen dort die Gutachten zu zeigen. Gesagt - getan. Ein Prüfer war schnell gefunden und der hat sich alles mal angeschaut. Als ich dem dann von den "Spezial-Forderungen" des TüV Hessen erzählt habe, hat der nur mit dem Kopf geschüttelt. Er hat sich natürlich vorsichtig ausgedrückt, aber im Endeffekt deutlich zu verstehen gegeben, dass er in der Kombination aus Gewindefahrwerk und Spurverbreiterung zunächst mal überhaupt kein Problem sieht. Speziell für meine Kombination (H&R Gewindefahrwerk, H&R Spurverbreiterung, H&R Stabilisatorset und Seat-Tagus-17"-Felgen) hat er geraten, ich solle beim Einbau darauf achten, dass das mit dem Verstellbereich vom Fahrwerk passt, dass die Spurverbreiterungen eben net zu extrem sind, aber ansonsten sieht er da keine Bedenken. Und 600 € will er dafür auch nicht haben. :D


    Worin sich allerdings sämtliche Prüfstellen (sogar der TüV Hessen) einig waren, ist, dass die Auflagen im Gutachten der Spurverbreiterung nicht zwingend alle erfüllt sein müssen. (Das hat mich beim TüV Hessen - ganz ehrlich gesagt - doch schon sehr gewundert...)


    Lange Rede - kurzer Sinn: Ich werde das jetzt doch so machen, wie ich es von Anfang an vorhatte (Gewinde, Spur, Stabiset).


    Und allen Hessen, die so wie ich keinen Tuner oder "netten Prüfer" an der Hand haben, kann ich nur raten, statt zum TüV Hessen zu einem anderen TüV zu gehen, z.B. dem TüV Rheinland. Der ist ebenfalls "korrekt", aber nicht so absolut übertrieben korrekt wie der TüV Hessen.


    Übrigens hat mir der Prüfer vom TüV Rheinland ein Merkblatt mitgegeben, wie das in Hessen mit Marburg funktioniert. Im Endeffekt muss man tatsächlich den ganzen Kram dort hinschicken und einen Antrag auf Eintragung einer Einzelgenehmigung stellen. (Wie gesagt - kostet knapp 40€). Irgendwann bekommt man dann die Bestätigung per Post in's Haus geflattert und mit der, den ganzen Gutachten, sowie Fahrzeugschein und -brief geht man dann zur Zulassungsstelle und kann es dann endlich eintragen. Und laut seiner Aussage ist bisher noch jedes Gutachten von ihm anerkannt worden. Insofern scheinen meine Bedenken unbegründet zu sein, dass Marburg die Genehmigung verweigert, weil dieses 600€-Spezialgutachten fehlt.


    Also mir ist jedenfalls schon mal ein ganz schöner Stein vom Herzen gefallen. :dancer: