Landi LSI: TSO_COLD = Konstant 40°C?

Servus!

Ein Freund von mir fährt einen Toledo mit dem 1,6 L / 100 PS - Motor und hat eine Landi LSI Gasanlage drin. Jetzt, wo es zum ersten Mal seit der Umrüstung richtig kalt wird (7,5°C), braucht sein Wagen 3,5 km und 5min20sec um auf Gas umzuschalten. Sein Problem: Zur Arbeit sind es 5,1 km, also schon jetzt fährt er 2/3 der Strecke auf Benzin. Nun befürchtet er, dass er bei "knackiger Kälte" den ganzen Weg zur Arbeit ausschließlich mit Benzin fahren muss. Heißt: Die Gasanlage ist größtenteils für die Katz.

Als Besitzer eine Prins-Gasanlage habe ich ihm geraten, den TSO_cold - Wert (der die Mindesttemperatur des Kühlwassers für die Umschaltung von Benzin auf Gas bezeichnet) probeweise um 5 °C zu senken. Als er das von seinem Umrüster bewerkstelligen lassen wollte, bekam er die Anwort, dass man den TSO_COLD-Wert bei seiner Gasanlage nicht einstellen kann, weil dieser auf konstant 40°C programmiert ist.

Falls hier jemand zufällig eine Landi-Anlage in seinem Seat haben sollte, hier meine Frage: Stimmt es, dass man den Wert nicht verändern kann?

Viele Grüße
Frank

@ Eddie: Wenn man in der Eifel wohnt, dann überlegt man sich das dreimal, ob man nassgeschwitzt mit dem Fahrrad dort ankommen will.
Problem ist, dass die Anlage noch nicht mal ein halbes Jahr drin und jede Menge Garantie drauf ist. Da möchte man natürlich auch ungerne direkt mit dem Manipulieren beginnen.

@ Maddin82: Das Thermostat ist nicht defekt, denn der Serienkühlkreislauf wird völlig normal warm. Wenn, dann könnte das Problem in einer schlechten Anbindung des Verdampfers an den Serienkühlkreislauf liegen. Aber die kann man ja auch nicht eben mal schnell ändern. *seufz*

BTW: Hat hier jemand eine Ahnung, was der Einbau einer elektrischen Motorvorwärmung kostet? Also ich meine so eine Art "Tauchsieder", der in den Kühlkreislauf integriert wird und eine Ansteuerung für die Waserpumpe; das Ganze dann per Anschluss ans 230V-Netz. Das wäre ja auch noch eine (recht teure aber saubere) Alternative.

Viele Grüße
Frank

Vielen Dank für den Link! Ich hätte jetzt bei Webasto geschaut, aber Defa wäre mir jetzt tatsächlich nicht so ohne weiteres eingefallen. Naja, was heißt schon "lohnen". Also manchmal wünschte ich auch, dass mein Motor direkt beim Start schon schön warm wäre. *träum* Aber bei mir ist das mit einem simplen Anschluss ans 230V-Netz nicht möglich, da mein Auto mitten auf der Straße steht. Da müsste ich ein Kabel quer über den Bürgersteig spannen. *seufz* Da müsste ich mir schon eine richtige benzinverbrennende Standheizung einbauen oder ein Feuerchen unter der Ölwanne entfachen.

Ja, natürlich wäre es das einfachste, umwelt- und materialschonenste, wenn er mit dem Fahrrad fahren würde. Aber ich glaube, das ist leider keine so richtige Alternative für ihn.

Viele Grüße
Frank

@ Arek: Das Problem ist halt, dass ihm beim Kauf der Anlage nicht gesagt wurde, dass gerade dieser Anlagentyp (Landi LSI) ewig lange braucht um Betriebstemperatur zu erreichen. Dass es auch anders geht, sieht man ja an meiner Prins VSI: Nach 25 sek. und 10°C schaltet meine Anlage um. Wenn ich einsteige, und mein Außenthermometer zeigt >10°C an, dann schaltet meine Anlage auch schon nach 25 sek. um, was bei mir eine Entfernung von 150 m entspricht, wenn ich den Motor anlasse, mich anschnalle und dann gemütlich losfahre. Natürlich könnte ich dem Motor dann nicht direkt Höchstleistungen (sprich: Vollgas) abverlangen, aber wer bitte tut das seinem Motor schon an, wenn er eisekalt ist! Zum normalen "cruisen" in der Stadt langt das völlig (ruckelfrei).
Dieses Problem war, so nicht absehbar. Wenn ich mir mein nächstes Auto kaufen und auf Gas umrüsten lassen sollte, dann wird das natürlich in den Fragenkatalog aufgenommen. Aber ich behaupte jetzt mal, dass von den Leuten, die hier im Forum sich eine Gasanlage haben einbauen lassen, nicht EINER vor dem Umbau gefragt hat, bei wieviel Grad die Umschalt-Temp liegt und wieviel Metern / Minuten das entspricht. Davon nehme ich mich nicht aus; habe aber mit meiner Prins Glück gehabt.

Zum Thema "Motorvorwärmung": Wir reden hier von einer elektrischen Standheizung, bei der eine Art "Tauchsieder" im Kühlkreislauf montiert wird und dann dieser Sieder und die Kühlwasserpumpe des Fahrzeugs über einen Netzstecker an eine 230V-Steckdose an der Hauswand angeschlossen wird. Daher läuft das System ja garnicht über die normale Starterbatterie und insofern ist es wurscht, wieviel Strom das Ding zieht. Der Effekt ist ja, dass vor dem Start das Kühlwasser schon >40°C hat und der Wagen ohne Wartezeit auf Gas umspringt (< 1 Sek.) und die Heizung bereits volle Leistung hat.

Viele Grüße
Frank

Normalerweise wird die Prins auf 30°C und 1 Minute eingeschaltet, wenn ich mich jetzt nicht irre. Aber da ich mir ein Interface samt Software gekauft habe, kann ich wunderbar selber damit die Zeit und Temperatur einstellen und die Grenzen austesten. Jeder Motor ist da anders. Ein 1.4er mit 100 PS braucht logischerweise auch nicht so schnell so viel Gas wie ein Auto mit richtig Hubraum und 200 PS (bis 200 PS ist mein Verdampfer ausgelegt). Aber wenigstens KANN der Umrüster ja die Werte bei einer Prins selber festlegen und noch was "herausholen". Die Landi meines Freunds ist halt absolut auf "Nummer sicher" ausgelegt. Wenn ich meine Prins auf 40°C einstellen würde, dann weiß ich genau, dass die auch ewig brauchen würde um umzuschalten.

Bzgl. Standheizung: Da der Wagen meines Freunds auf einem relativ kleinen, beengten Innenhof parkt (links und Rechts bis zur Wand nur 2m Platz) und sein (Schlaf-)Zimmer quasi direkt neben seinem Auto ist, weiß ich nicht, ob eine Benzin-Standheizung das Richtige für Ihn wäre (Abgase und Geräusche). Mit einer gebrauchten E-Heizung wäre ihm wohl mehr gedient, da sauberer und leiser, vermute ich jetzt mal.

Viele Grüße
Frank

Gerne, also ich hab mir bei Ebay ein Kabel mit Prins-Software ersteigert. Das ist die gleiche Software, die der Umrüster zum programmieren verwendet (Einstellungsfahrt). Das muss man sich im Prinzip wie ein OBD-Kabel + VAG-COM vorstellen. Ich finde es halt interessant, das man den Fehlerspeicher des LPG-StG's auslesen kann, die aktuelle Kühlwassertemp der Gasanlage abrufen kann und eben den Umschaltzeitpunkt einstellen kann. (Mindesttemperatur und Mindestzeitdauer). So Sets kommen eigentlich regelmäßig bei Ebay vorbei.

Der Vorteil ist, dass man mit dem Kabel ganz exakt den optimalen Zeitpunkt zum Umschalten herausfinden kann. Man muss nur jeden Tag den Wert der Mindesttemperatur um 1°C heruntersetzen, bis man merkt, dass der Motor morgens zu ruckeln anfängt. Anschließend kann man ja sicherheitshalber wieder ein paar Grad höher gehen. Zu Testzwecken habe ich meine Prins z.Z. auf 10°C eingestellt. Wenn es Probleme gibt, werde ich halt wieder ein paar Grad höher gehen. Aber seit 3 Wochen klappt das völlig problemlos. Nur war es ja auch noch nicht so richtig knackig kalt, also mal mal deutlich unter 10°C. Dann wird's richtig interssant.

Gruß,
Frank