Gelegentlich ist es ja so, das man nicht immer sooooooo aufmerksam im Straßenverkehr unterwegs ist....
Ich weiß, ist natürlich eine blöde Sache, vor allem weil es ja der Teufel der ansonsten im Detail steckt, genau in solchen Situation vorzieht hellwach zu sein, anstatt zu schlafen.
So passiert es dann, das man nichts ahnend am Stau-Ende auf Österreichs meistbefahrener Straße, der berühmt berüchtigten Südost Tangente anhält und es wenige Sekunden später am Heck klopft.
Auspuff und Unterboden waren zwar inspiziert, aber ein netter, aufmerksamer Verkehrsteilnehmer lies es sich nicht nehmen, das nochmal zu kontrollieren und rutschte mit seinem Fortbewegungsmittel mal eben unters Auto um nach dem Rechten zu sehen.
Uneigennützig wie dieser war, opferte er dafür sogar sein Fahrzeug, lies es den Heldentod sterben indem er es, noch vor Ankunft beim Cabby seitlich in Stellung brachte um dann elegant unter die Stoßstange zu rutschen.
Irgendwo am Weg dorthin, unter vollem Körpereinsatz verlor der gute Mann noch einen Schuh und ein paar Dezimeter Haut am Asphalt, konnte letztendlich dann aber bestätigen das zumindest bis zu seinem Ein- bzw AUFtreffen das Fahrzeug in bester Ordnung WAR.
Lange Rede, kurzer Sinn,
Das Moped, das war fetzenhin.
Der junge Mann, doch leicht lädiert,
War ob des Unfalls zwar verwirrt,
Doch wußte er noch ganz genau,
Er sah zu spät den Schluß vom Stau.
So gabs dann auch kein langes Streiten,
Und einig warn sich beide Seiten.
Die Herrn in Grau Blau die sich dann noch Blicken ließen als wir die Fahrzeuge bereits am Pannenstreifen gesichert hatten, blieben stehen.
Aber nicht um zu helfen, sondern nur um blöd zu fragen, ob wir denn vorhatten am Pannenstreifen zur vorigen Ausfahrt ZURÜCK zu fahren.
Den Totalschaden vom Motorrad und den Mono-Schuh des Motorradfahrers hatten sie da wohl irgendwie diskret "übersehen"....egal, weg warens wieder, braucht eh keiner die Kapperlständer.
Also Unfallbericht ausgefüllt, und am nächsten Tag vom Unfallverursacher gleich mitgeteilt bekommen das der Schaden seiner Versicherung bereits gemeldet wurde.
Termin in der Werkstatt vereinbart und das Auto heute hingebracht.
Weil ich ja vom Händler schlecht zu Fuß nach Hause gehen kann, hab ich dann einen Leihwagen bekommen, eben jenen Schizo 6J aus der Überschrift.
Warum Schizo?
Nun ja, das Auto ist einfach überall in 2 Richtungen konstruiert worden, leider jede nur bis zur Hälfte des Weges. Man könnte sagen: Nix Ganzes und nix Halbes.
Dabei sind da nicht mal die furchtbaren 3 Häferln schuld, das 70PS keine Wurst vom Teller ziehen ist eh klar, schon gar nicht als Benziner ohne erkennbares oder wahrnehmbares Drehmoment. Ein paar mal dachte ich wirklich, der Motor ist einfach ausgegangen weil beim Tritt aufs Gaspedal genau NICHTS passierte.
Aber sei es drum, is ja nur ein Leihwagen, also rauf auf die Autobahn und das Pedal am Bodenblech fixiert.
Zur schizophrenie mal ein paar Beispiele:
Gibt man in den unteren Gängen (Also bei dem Motor eigentlich nur bis zur 2ten*g*) Gas, so tut er kurz so, also würde er jetzt gleich spontan und willig hochdrehen.
Man hat eine gewissse Erwartung und dann kommt nix. (Mein Beileid an jene denen es beim Sex so geht*g*). Das Ding dreht linear und mit fallender Leistung hoch, wirkt dabei dann im Gegensatz zum ersten kurzen Antritt aber müde und gequält.
Auf der Autobahn im 5ten Gang beschleunigt das Auto bei VOLLgas nicht. Man muß das Pedal ein wenig lupfen, um wieder an Fahrt zu gewinnen (Von "Beschleunigen" red ich da jetzt lieber nicht...) um dann mit steigender Geschwindigkeit kontinuierlich mehr Gas zu geben. Sehr suspekt.
Das Fahrwerk ist sich nicht einig darüber, ob es sportlich oder komfotabel sein soll. Auf kurzen Wellen oder Stößen wirkt es unnötig hart und stuckerig, es ist nicht mal auf der geraden Autobahn möglich, ein unverwackeltes Foto zu machen.
In langen Kurven mit längeren Bodenwellen hingegen schaukelt es sich dahin wie ein Ozeandampfer...
Die Sitze würden guten Seitenhalt bieten, wenn man nicht nach 15 Minuten Rückenschmerzen bekommen würde weil die Mittelbahn der Lehne viel zu weich ist.
Das Lenkrad fühlt sich satt und wulstig an, eigentlich sehr angenehm, die Lenkung an sich ist aber wieder viel zu indirekt un koppelt völlig vom Geschehen auf der Straße ab. Quasi ein Sportlenkrad ohne Sport.....
Das Design außen hat mir vom Anfang an nicht gefallen, da habe ich schon immmer gesagt, das es zu zerrissen wirkt, zuviele unterschiedliche Stilversuche kombiniert ergeben für mich kein harmonisches Äußeres,
Abgesehen davon das unter der Heckschürze der Motorradfahrer von der Tangente wohl berührungsfrei eingeparkt hätte....
Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 163kmH schafft er auf der geraden mit seeeehr seeeeeeehr langem Anlauf irgendwann, bei Gefälle ist auch ein bißchen mehr drin.
Die Rechnung dafür bekam ich dann an der Tanke präsentiert:
Was 1.2L und 70PS so auf knapp über 100km so verbrennen können is nicht von schlechten Eltern, das schaffe ich mit den 200PS in meinem Ibiza in 1000 Jahren nicht....
113,3km
und über 20L *g*
Jedenfalls schaut sich der Gutachter morgen das Cabrio an, bleibt zu hoffen das es kein wirtschaftlicher Totalschaden ist, sieht zwar äußerlich nicht so schlimm aus, aber Bodengruppe ist auch eingedrückt, Reserveradmulde, Auspuffendtopf und Mitteltopf, Heckstoßstange und Heckblech richten lassen sind nicht gerade billig, das kann den Wert eines 12 Jahre alten Autos schnell übersteigen...
Man wird sehen...